Am 22. und 23. Mai führte der Verein seine diesjährige Exkursion durch. Ziel waren das Großkraftwerk und der Tagebau Jänschwalde. Da die wenigsten unserer Vereinsmitglieder bisher solche Einrichtungen kannten, war alleine schon die Größe der besichtigten Anlagen sehr beeindruckend und mit vielerlei neuen Erkenntnissen verbunden.
Im Großkraftwerk Jänschwalde werden ständig 3.000 MW elektrische Leistung erzeugt. Dafür werden täglich 70.000 t Rohbraunkohle verbraucht. Wird der 4. (in Reserve stehende) Block benötigt, erhöht sich der Bedarf auf 80.000 t pro Tag. Für den Nichtfachmann passiert das alles, ohne dass die Rauchgase an die Umwelt abgegeben werden. Aufwendige Reinigungsprozesse haben die Schornsteine überflüssig gemacht. Sie sind demontiert.
Um den Kohlebedarf zu decken, fahren ständig Züge Rohbraunkohle aus zwei Tagebauen ins Werk. Der derzeitige Tagebau Jänschwalde nutzt dazu eine Fläche von 3.000 ha.
Neben der großen Technik beeindruckte insbesondere der Aufwand, der betrieben wird, um an die Kohle zu kommen. Um ein 10 m mächtiges Kohlenflöz zu nutzen, müssen 100 m Abraum darüber abgebaut werden. Ebenso beeindruckend sind aber auch die Maßnahmen zur Renaturierung der Landschaft.
Dem beschlossenen Ende der Kohleverstromung stellen sich alle Beteiligten, machten aber auch deutlich, dass es noch erheblicher technischer Anstrengungen bedarf, um die Stromversorgung auch mit erneuerbaren Energien sicher und stabil zu betreiben. Derzeit fehlen noch technische Lösungen zur Sicherung der Systemstabilität.